Geschichte vom Soldaten

von Igor Stravinsky und C. F. Ramuz

Eine Koproduktion von nomad theatre ensemble und klang:körper

nomad theatre ensemble
Erzählerin Gergana Muskalla
Soldat Fabian Sattler
Teufel Carsten Caniglia
Prinzessin Martha Rocio Hincapié (2005) | Silvia Ospina (2008)

Licht Ingo Jooß
Regie Daniel Klumpp

klang:körper
Violine Sornitza Baharova
Kontrabass Christian Ernst
Klarinette Markus Krusche
Fagott Antonia Zimmermann
Trompete Mitsugu Hotta (2005) | Andreas Stickel (2008)
Posaune Simon Kunst
Schlagzeug Sven Neumann

Musikalische Leitung Johannes Klumpp

Premiere:
08. Mai 2005 | 19.30 Uhr | Studiotheater Belvedere Weimar

Weitere Vorstellungen:
09. Mai 2005 | 19.30 Uhr | Studiotheater Belvedere Weimar
18. Juni 2005 | 20.00 Uhr | Theaterhaus Stuttgart (P1)
19. Juni 2005 | 20.00 Uhr | Theaterhaus Stuttgart (P1)
02. Juli 2008 | 19.30 Uhr | Kulturzentrum mon ami Weimar
03. Juli 2008 | 19.30 Uhr | Kulturzentrum mon ami Weimar
08. Juli 2008 | 20.00 Uhr | E-WERK Freiburg
09. Juli 2008 | 20.00 Uhr | E-WERK Freiburg
18. Juli 2008 | 20. 15 Uhr | Theaterhaus Stuttgart (T3)
19. Juli 2008 | 20. 15 Uhr | Theaterhaus Stuttgart (T3)
01. August 2008 | 19.30 Uhr | Schloss Hundisburg
02. August 2008 | 19.30 Uhr | Schloss Hundisburg

Das Stück

Der Notlage am Ende des Ersten Weltkrieges ist sie zu verdanken, Stravinskys „Geschichte vom Soldaten“ nach dem Text seines Freundes Charles Ferdinand Ramuz. Aus „Abfall, Traum und Lumpen“ (E. Bloch) entstand 1917/1918 die grausam-liebenswerte musikalische Parabel vom Soldaten, der dem Teufel für Zauberei und Reichtum seine Geige und damit seine Seele verkauft. In der Liebe zu einer kranken Prinzessin blitzt noch einmal die Möglichkeit auf, seine Seele wiederzufinden, bevor der Teufel sie endgültig in seinen Besitz nimmt.

Im Dezember 1916 suchte Stravinsky in seiner Bibliothek eine Geschichte, um sie seinem Sohn vorzulesen, und stieß dabei auf die berühmte Märchensammlung Alexander Afanasievs. Er fühlte sich an seine Kindheit erinnert und der Reichtum an bildhafter Phantasie in diesen Volksmärchen schien ihm unerschöpflich und verführerisch für eine Bühnenbearbeitung. Mit seinem Freund C. F. Ramuz stürzte er sich in die Arbeit an der „Geschichte vom Soldaten“, die nur von der Wirklichkeit des Krieges jäh unterbrochen wurde, als Stravinskys geliebter Bruder Gury an der russischen Front fiel. Im September 1918 fand dann in Lausanne unter Beteiligung des bildenden Künstlers René Auberjonois, der das Bühnenbild gestaltete, die Uraufführung statt.

Sie wollten der zunehmenden Wagnerisierung Europas einen eigenen Musiktheaterentwurf entgegensetzen. Nicht illusionsbemühte Einheit war beabsichtigt, sondern transparent separierte Ebenen, die sich zu einer epischen Erzählung ergänzen. Die Komponenten des Erzählens, des Theaters, der Pantomime und des modernen Tanzes bilden diese Ebenen. Stravinsky hatte auf einer Italienreise auch die commedia dell’arte kennengelernt. Einfachheit war Trumpf. Vorbild war die gute, alte Wandervolksbühne. Auch die Musiker waren mit auf der Bühne, wodurch das Musizieren transparent visualisiert wurde, und saßen auf der einen Seite, während der Erzähler auf der anderen Seite saß, und in der Mitte Schauspieler und Tänzer agierten.